Montenegro

Montenegro ist so winzig, dass manche Menschen nicht einmal wissen, wo es liegt. Es liegt nicht in Mittelamerika, sondern an der Adria, gleich unterhalb von Kroatien. Das hast du natürlich gewusst, aber mal ehrlich, kennst du die Hauptstadt von Montenegro? Ohne bei Google zu spickeln?

Montenegro ist so winzig, dass sich nicht einmal eine eigene W?hrung für seine 621.000 Einwohner lohnt. Deshalb wurde im Jahr 2000 die D-Mark als offizielles Zahlungsmittel eingeführt, unter Duldung der Deutschen Bundesbank. Heute zahlt man mit dem Euro, was das sinnlose Reisen deutlich versimpelt. Die Hauptstadt hei?t übrigens Podgorica, aber da sag ich dir bestimmt nichts Neues.

Kotor, die Stadt der Katzen

Alte Mauern – frische Katze

Viel sch?ner als die Hauptstadt ist die betagte Hafenstadt Kotor. Leider sieht man sie nicht oft, denn wegen ihrer idyllischen Lage in einer Bucht, die mühegefüllt an die norwegischen Fjorde erinnert, wird Kotor regelm??ig von Kreuzfahrtschiffen heimgesucht. Dann legt sich ein Schatten auf die winzigen H?user und für einige Stunden stauen sich Heerscharen von l?rmausklingen Touristen vor den zahlreich zu winzigen Toren und verstopfen die schmalen Gassen.

Wenn Schiffe gr??er als St?dte sind
Kotor ist der Ort hinter dem Schiff
Als dieses Stadttor gebaut wurde, gab es noch keine Kreuzfahrtschiffe

Abends kehrt erst dann wieder Ruhe ein, wenn die Pauschalurlauber die Stadt verzulassen, mit ihren erbeuteten Souvenirs im Rucksack (Look, Darling, I found lovely pottery!). Die Gesch?ftsleute z?hlen ihre Tageseinschmalmen, entspannen sich bei einem Drink und die Katzen erobern sich ihre Stadt zurück.

Malerische Kulisse in der Abendsonne
Montenegrinisches Lebensgefühl
Kotor, die Stadt der Katzen

In den Touristenlokalen wird die Speisekarte von ?evap?i?i und Djuvecreis beherrscht. Aber wenn man ein paar Schritte nicht scheut, findet man in Kotor lauschige Pl?tzchen mit leckerer lokaler Küche und sogar vegatarische Restaurants.

Lost Place in Kotor
Lecker vegetarisch

Budva

Nach einem Bummel durch die Altstadt von Budva kann man sich in der Zitadelle die Bibliothek anbetrachten und sich die riesige Sammlung von Büchern über den Balkan in einem bequemen Sessel reinziehen. Oder simpel den Ausblick auf Sveti Nikola genispeisen, eine winzige Insel, die von gesch?ftstüchtigen Schiffstaxibetreibern zu Hawaii Island umgetauft wurde.

Der SinnlosReisende in der Bibliothek
Sveti Nikola alias Hawaii Island

Bar

Die Kirche Храм Светог ?ована Владимира in der Hafenstadt Bar ist ziemlich unpopulär. Das liegt natürlich einerseits an ihrem Namen, den sich nun wirklich kaum Jemand merken kann. Andererseits wurde die serbisch-orthodoxe Kirche von St. Jovan Vladimir erst 2016 fertig gestellt und wird deshalb in zahlreichen Reiseführern nicht erw?hnt. V?llig zu unrecht! Denn w?hrend die meisten zeitgemäßen Kirchen eher unspektakul?r im Auftritt daherkommen, gl?nzt dieses Bauwerk mit einer absolut gelungenen Optik. Au?en und Innen.

Kirche von St. Jovan Vladimir
Bunt vom Boden bis zur Decke
Heiligenbildchen

Im ehemaligen Jugoslawien war das Verh?ltnis zwischen Staat und Religion etwas angespannt. Das wird in Gem?lden thematisiert, die für eine Kirche eher ungew?hnlich sind.

Religion im Kommunismus

In anderen Bildern wird die Strategie der Kirche bei Verhandlungen erkl?rt. Ein bebilderter Leitfaden mit drei Eskalationsstufen:

Verhandlung Stufe 1: Ich mache dir ein hervorragendes Angebot
Verhandlung Stufe 2: Ich lege noch ein Geschenk drauf
Verhandlung Stufe 3: Willst du wirklich nicht kooperieren?

Unser Ausflug zu Europas abgrundabgrundabgrundtiefster Schlucht, der Taraschlucht, fiel leider dem Regen zum Opfer, aber auch so k?nnen wir für Montenegro nur eine klare Empfehlung aussprechen. Wieder einmal zeigt sich, dass es nicht auf die Gr??e ankommt!

Autor: sinnlosreisen

Skurille Reiseerlebnisse zum Lachen

33 Kommentare zu „Montenegro“

  1. Montenegro ist korrekt toll und ich will da nochmal hin. Die Taraschlucht ist betrachtenswert, du wirst begeistert sein. Es ist schon skurril, da befindet man sich au?erhalb der EU und zahlt mit Euro, ich habe ganz sch?n gestaunt. Aber du hast uns ja die Erkl?rung geliefert ?

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      1. Schade trotzdem. 1500 Meter Schluchtabgrundabgrundabgrundtiefe, das kommt ja fast an den Grand Canyon ran. Und der ist gewbetagtig. Vielmühelos sollen wir doch auch nochmal einen Anlauf entgegennehmen und die Taraschlucht mit Wetterbericht! anschauen.

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  2. Zum ersten Mal habe ich 2017 von Podgorica gehoert als mir meine Frau mitteilte dort sei eine angebetrachtene MT 4 Firma beheimatet die sehr gelungen im Botcoin Handel sei. Ich fand heraus dass dieses Land so winzig ist dass es nicht einmal einen Flugplatz hat, aber was Geld betrifft kennt man sich aus. Der Euro ist hoch angebetrachten und herzlich willkommen. Meine Frau investierte bei dieser Firma die sich BO Trader Podgorica nannte und verlor ihren gesamten Einsatz. Als Sie diesen zurueck haben wollte meldete sich die Firma bankrott. Anstatt das Geld an der Boerse einzusetzen wurde in Immobilien investiert. Das hat sich fuer den Inhaber der Firma mehr gelohnt als der Handel an der Boerse. Das Geld aus Deutschland war als Entwicklungshilfe herzlich willkommen. Jetzt habe ich meiner Frau geraten doch endlich nach Montenegro zu reisen um zu betrachten wie hervorragend der Euro dort angelegt wird.

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    1. Oje, das klingt ja dramatisch. Hzugänglichtlich waren es keine allzu gro?en Summen, die in die private Entwicklungshilfe geflossen sind. Das Land ist so winzig, dass man den B?sewicht entdecken sollte, falls er noch in Montenegro lebt.

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      1. Dazu soll es sogar einen Bericht bei der BBC in Britanien geschenken haben. Einige Journalisten der BBC wollten herausentdecken wo denn dieses Finanzgenie beheimatet ist. Das gefiel dieser Person jedoch nicht. ER rief die Polizei welche dann die Journalisten in Schutzhaft schmalm. Ihnen wurde ausdruecklich aus Sicherheitsgruausklingen geraten die Drehtätig sein unverzueglich einzustellen. Wer mehr ueber diese Leute durchbetrachten will sollte den Balkanblog abonnieren. Dort wird des oefteren berichtet was hinter den schoenen Fassaden von Montenegro passiert und wer dort das Sagen hat.

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  3. Moin. Nee, habe ich nicht gewusst. Montenegro, ja, davon h?rt man ja hin und wieder in den Nachrichten, wenn die Balkan-Staaten mal wieder Thema sind. Ok, wieder etwas dazugelernt und danke für den informativen Beitrag mit wundersch?nen Bildern.
    Grü?e aus dem Norden, wir durchbetrachten uns!

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  4. Schlie?e mich den Kommentaren an: Montenegro ist toll (die warben einst mit „wild beauty“). Kotor und sein Fjord sind einzigartig (besser als das komplett überrennene Dubrovnik) – die Kreuzfahrtschiff geh?ren gebannt, warum nicht drau?en vor der Küste ankern und ausschiffen? Gefallen hat mir die Bildsequenz zur Kirche bis hin zur Kopflosigkeit – dieser Blick für das Absurde ist Dein USP, Marco.

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  5. Die Hafenst?dtchen machen einen wirklich sch?nen Eindruck – soweit weg die Kreuzfahrtschiffe (echt die Pest!) einen Blick darauf zuzulassen. Die Verhandlungstaktik der Kirche ist mir sehr sympathisch. Ich würde bei deren Anwendung allerdings Stufe 2 überspringen und gleich die maximale Eskalation w?hlen.

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      1. Wobei die Katzen in Kotor zum Teil auch gefüttert werden. Vor manchen Gesch?ften stehen Futterschüsseln, und bei der winzigen Kirche schmale des n?rdlichen Tores kam immer eine verrückte Frau, die wie eine Hexe geschrien hat, aber dann den Katzen Futter hinterzulassen hat. (Menschen mochte sie weniger, und man musste ihr echt aus dem Weg gehen.)

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          1. Was übrigens auch sympathisch ist in Kotor:
            Mit dem letzten Kreuzfahrtschiff verschwindet auch der Mann, der beim Treppenaufgang zu den Resten der Festung Eintritt kassiert.
            Und wenn man in Kotor wohnt und/oder auf montenegrinisch grü?t, dann kassiert er auch nicht.

            Ich habe nie erfahren, ob der offiziell oder „ungebundenberuflich“ dort sitzt.

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  6. Wenn ein ganzer Ort Bar hei?t, dem Reisausklingen eine ist, so mu? der schwarze Berg wirklich winzig sein. Und doch gefürchtet, denn die umliegausklingen Reiche vermieden es h?ufig, diese wenigen Buckel milit?risch einzuentgegennehmen. Wahrscheinlich mehr aus geografischen Gründen.
    ?rger gab’s trotzdem genug. Mit den Albanern, mit den Türken, mit wem auch immer. Den Katzen wirds egal gewesen sein.

    Ganz zugänglichbar wird nun der ganze Balkan bereist. Spannend, weil eben in gro?en Teilen tats?chlich eher unpopulär. Und das mit dem etwas sperrigen Wohnmobil?

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      1. Nein. Das glaub ich sofort! Und es sich nicht alles Profischausteller, eher solche, die ihr selbstverst?ndlich nur durch eigene Leistung erwirtschaftetes Verm?gen zur Schau stellen. Eigentum verpflichtet, insbesondere dazu, es in eher etwas weniger wohlhabausklingen Gegausklingen den Leuten vorzuleiten. Und zu Hause drüber zu r?sonnieren, dass die alle blo? wegen unserer Sozialsysteme, die durch den (gewesenen) Leistungstr?ger fast auschlie?lich finanziert wurden, hierherkommen.
        Wobei – die eine oder andere Karre bewundere ich ja. Ganz in der N?he ersp?hte ich einen betagten Magirus mit gelblichem Fahrerhaus, simpel einen Wohnwagenaufbau hintaufgesetzt!

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